MEINBOL Folge #21: Gerda Fritzsche, Bratsche
Mein Instrument
Meine Musik
Gerda Fritzsche, Bratschistin
Mein Instrument:
Ich habe mit fünf Jahren begonnen, Geige zu lernen. Ich liebte Musik von Anfang
an, aber ich konnte mich mit dem Klang des Instruments nicht anfreunden. Mit 14
wollte ich aufhören. Als mir dann meine Lehrerin eine Bratsche in die Hand gab,
war es Liebe auf den ersten Blick! Die C-Saite und die Ähnlichkeit zur
menschlichen Stimmlage faszinierte mich. Ab diesem Moment ging alles extrem
schnell. Ich gründete ein Streichquartett, wir hatten fantastische Erlebnisse
in aller Welt. So stieg die Motivation, mehr zu wollen. Ich erhielt ein
Stipendium und studierte in Belgien bei Michael Kugel. Er arbeitete auf der
virtuosen Linie, gegen das Image der Bratsche als langsames Instrument an. Wir
spielten Paganini und waren topfit. Dann ging alles Schlag auf Schlag! Ich
gewann mein erstes Probespiel beim London Philharmonic Orchestra. Und wie das
dann nicht klappte, weil ich einfach zu dem Zeitpunkt noch zu unerfahren und zu
jung war, habe ich in Linz vorgespielt und so bin ich hierhergekommen. Das ist
meine Geschichte. Es ist meine fünfzehnte Saison beim Bruckner Orchester Linz.
Es war eine tolle Zeit bis jetzt und es bleibt spannend.
Meine Musik:
Meine Musik ist immer die, die ich gerade spiele, ob im Orchester, in der
Kammermusik oder als Solistin. Zu Hause höre ich keine, aber im Kopf habe ich
immer Musik. Es sei denn, ich mache einen Großputz, dann leg ich mir vielleicht
einmal Ella Fitzgerald auf. Stille ist wichtig – ohne die Stille haben wir
nicht die Möglichkeit zu musizieren.
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